Argos - Berichte

Argos_1998_33Am 27.3.2003 wurde Argos im Alter von fast 12 Jahren in seiner gewohnten Umgebung eingeschläfert. Er sollte keine Schmerzen haben.

7jährig wurde beim ihm - nachdem er 2 Jahre vom Tierarzt falsch auf Borrielose behandelt wurde - eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) festgestellt. Zum Glück haben wir uns zu einem Tierarztwechsel entschlossen, nachdem er eine halbseitige Gesichtlähmung hatte und der behandelnde Tierarzt nicht mehr weiter wusste. 

Argos zeigte viele Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, wie z.B.

  • wechselnde Lahmheiten
  • stumpfes, langes Fell, mangelnde Unterwolle
  • im Erscheinungsbild insgesamt aufgequollen
  • Lähmungserscheinungen

Die Hypothyreose hatte seinen Körper schon ziemlich stark geschädigt und laut Tierarzt hätte er den kommenden Winter nicht mehr überlebt. Seine Werte waren miserabel.

Wir bekamen von Tierarzt, sofort nachdem der Laborbefund zurück war, ein Rezept für das Medikament "L-Thyroxin Henning 200". Hiervon gaben wir ihm in Absprache mit dem Tierarzt zunächst morgens und abends je 2 Tabletten und ließen regelmäßig alle 4 Wochen sein Blut untersuchen. Seine Werte wurden zusehends besser, allerdings reichte die Dosierung noch nicht aus. Die Dosierung wurde auf 2x3 Tabletten täglich erhöht. Regelmäßige Blutuntersuchungen zeigten, dass er langfristig gut eingestellt war.

Die Gesichtslähmung ging wieder vollständig zurück, sein Fell wurde etwas besser, blieb aber zeitlebens sehr lang, wodurch es sich auf dem Rücken bei Nässe teilte. Da er bei Nässe dadurch im Rücken Probleme bekam, lief er fortan mit einer Regendecke und fühlte sich pudelwohl.

Sein Kumpel Bundje und sein über alles geliebter Schutzdienst hielten ihn die nächsten Jahre weitest gehend fit - so hat er 10jährig auf einem Pokalkampf noch die SchH3-Schäferhunde in die Tasche gesteckt - , wenn sich auch so langsam altersbedingte Probleme einstellten.

10jährig bekam er Probleme beim Lösen, der Harnleiter wurde von der Prostata blockiert und er entwickelte eine "Überlaufblase". Wir entschlossen uns schließlich zur Kastration.

Seine Hinterhandmuskulatur entwickelte sich schleichend zurück und wir versuchten mit entsprechender Bewegung und Anabolikaspritzen den Muskelschwund aufzuhalten, mussten aber letztendlich aufgeben und baten den Tierarzt ihn zu Hause einzuschläfern.

In dem Moment in dem sein Herz aufhörte zu schlagen, ging ein Unwetter über uns hinweg. Es regnete wie aus Kübeln, Donner und Blitz waren eins.

Selbst der Himmel war traurig über seinen Abschied. Argos ging über die Regenbogenbrücke in den Hundehimmel.

Argos_1998_33Als wir im Jahre 1991 auf der Suche nach einem Hovawartwelpen waren, weil unser alter Rüde Bandit eingegangen war, erfuhren wir von einer befreundeten Hovawartzüchterin, dass ein Rüde aus ihrer Zucht demnächst einen Wurf in Dänemark groß ziehen sollte. Da wir den Rüden, Hatto von der Ordensburg, schon auf mehreren Ausstellungen bewundern durften - er war einfach genial -, waren wir sehr daran interessiert einen Welpen von ihm zu bekommen.

Also fuhren wir nach Dänemark bis hinter Kopenhagen. Dort lernten wir Bodil, die Züchterin, Hatto und Thella, die Eltern, und die Welpen kennen und wurden total freundlich aufgenommen. Hatto und auch von Thella haben uns total begeistert. Sie hatten ein wunderbares Wesen und waren auch noch schön anzuschauen, wenn mal einmal von Thellas mutterschaftsbedingtem kurzen Fell absah. Die Welpen wurden im Familienverband aufgezogen und hatten schon früh Kontakt zu allem und jedem, was ihr Wesen sicherlich positiv beeinflusste.

Wir entschieden uns für ein dickes Wollknäuel, das eigentlich gar nichts von uns wissen wollte, sondern lieber mit seinen Geschwistern spielen und fressen wollte. Dies war Argos, ein schwarzmarkener Rüde. Er war schon als Welpe so souverän, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen konnte, er wurde nie aggressiv.

Mit 8 Wochen durften wir ihn dann endlich abholen. Also fuhren wir zum zweitenmal bis hinter Kopenhagen. Die Rückfahrt war sehr lang, da wir mit dem Welpen nicht noch woanders übernachten wollten, er sollte nicht so viele Veränderungen auf einmal durchmachen. Die Trennung von den Geschwistern und Eltern war schon schlimm genug. Bis zur Fähre war Argos am jammern, er wollte hier weg! Auf der Fähre hat er sich dann beruhigt und auf deutschen Boden durfte er das erste Mal seine Beine richtig vertreten. Da blieb er schon bei uns und sah zu, dass er sein neues Rudel nicht auch noch verliert.

Mittlerweile ist Argos ein ausdrucksvoller Hovawart-Rüde geworden, der jeden Hundefreund aufgrund seiner Ausstrahlung und Liebenswürdigkeit beeindruckt. Er war im Rassezuchtverein (RZV) für Hovawart-Hunde e.V. als Deckrüde eingetragen und hat auch 2x Nachwuchs bekommen.

Siebenjährig hat der dann Gesellschaft von Bundje bekommen, was ihm anfangs gar nicht so passte - iiiiiiiiiiiiiiiieeehhh ein Welpe mit spiiiiiiiiiiiitzen Zähnen - Nach kurzer Zeit waren die beiden allerdings unzertrennlich und Argosgab sein ganzes Können der Erziehung und Ausbildung eines Junghundes preis.

 

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